Beete mulchen mit Kindern, Bild AdobeStock

Wie übersteht unser Schulgarten den Sommer?

Im Frühling hat der Schulgarten viel Freude bereitet, nun stehen die grossen Ferien an, und damit die heisseste Zeit des Jahres. Werden die Pflanzen den Sommer überleben oder finden wir bei Schulanfang eine braune Wüste vor?

Planung

Den Garten erfolgreich über den Sommer zu bringen, beginnt mit der Planung: gut überlegen, was wachsen soll und warum. Wer kümmert sich während der Schulferientage um den Garten? Wer soll nach den Sommerferien ernten – dieselbe Klasse oder eine andere? 

Die beliebten Tomaten benötigen viel Pflege. Kürbisse, Melonen, Zucchetti und Gurken brauchen viel Wasser, besonders ab der Fruchtbildung, damit diese nicht bitter werden. Eine interessante Alternative zu Sommergemüse sind einjährige Blumenmischungen als Brache. Diese sollten spätestens zwei Wochen vor den Sommerferien oder noch besser in die Beet-Zwischenräume der Frühjahreskulturen (wie zum Beispiel dem Salat oder den Kohlrabi) ca. zwei Wochen vor deren Ernte gesät werden. An schönen Spätherbsttagen können so an den Blüten allerlei Insekten beobachtet werden. Der Bio-Saatgutproduzent Zollinger bietet eine geeignete Mischung namens «Sommerpause» an.

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Kohlrabiernte, Bild Bioterra

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Ernte verzögern

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Damit die Ernte nicht in die Sommerferien fällt, gibt es einige Tricks: Salat und Kohlrabi sollten spätestens im Mai gepflanzt werden, damit sie noch rechtzeitig geerntet werden können. Typisches Sommergemüse wie Zucchetti, Gurken, und Bohnen können später gesät werden, um die Ernte zu verzögern – Mitte Juni reicht, um nach den Ferien ernten zu können. 

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Die Pflanzen nicht verwöhnen

Ein gut entwickeltes Wurzelwerk hilft der Pflanze, Wasser aufzunehmen und zu halten. Generell ist es daher von Vorteil, Gemüse direkt anzusäen und nicht als Setzling zu pflanzen. Pflanzen, die von Beginn an das Wasser suchen müssen, bilden tiefere und stärker verzweigte Wurzeln aus als täglich gegossene. 

Gerade im Frühling reicht die Bodenfeuchtigkeit oft aus und Saaten müssen gar nicht gegossen werden. Man kann einfach auf den nächsten Regenschauer warten. Falls die Erde sehr trocken ist, die Saatrille so lange wässern, bis das Wasser nur noch langsam versickert. Säen, die Saat bedecken, gut andrücken. Über Aussaaten wird nur dünn gemulcht, so dass noch etwas Erde sichtbar ist, sonst haben die Keimlinge Mühe.

Richtig giessen

Häufig gegossene Pflanzen entwickeln keine tiefen Wurzeln und werden abhängig. Daher gilt: Seltener und mehr aufs Mal giessen. 

Erstmal Bodenfeuchte prüfen: einen Finger in die Erde stecken, bis es sich kühl und feucht anfühlt. Giessen sollte man erst, wenn das erste Fingerglied in der Erde steckt (2 cm) und dann aber richtig: 20 l pro Quadratmeter, das sind fast zwei Giesskannen! Gegossen wird an der Wurzel. Bei grösseren Pflanzen kann man das Giessen erleichtern, indem man eine abgeschnittene Flasche mit dem offenen Hals nach unten nahe der Wurzel eingräbt. Einmal in der Woche reicht meistens, bei starker Hitze alle zwei bis drei Tage nachschauen.

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Gartenkind giesst Hochbeet, Bild Natacha Salamin Photography

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Hochbeete kontrollieren

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Hochbeete trocknen schneller aus als Gartenbeete: Je kleiner das Gefäss, desto weniger Wasser kann es halten. Auch weil von unten weniger Wasser aufsteigt als bei normalen Beeten, sollte man hier öfter kontrollieren und damit rechnen, vermehrt giessen zu müssen.

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Mulchen

Offener Boden trocknet schnell aus, daher lohnt es sich, die Beete vor Ferienbeginn gründlich zu mulchen: angetrockneter Rasenschnitt, Heu, Blätter oder Stroh –ruhig 5 cm dick. Frischer Rasenschnitt fault schnell und sollte daher lieber öfter und in dünnen Schichten aufgetragen werden. Wichtig: vor dem Mulchen noch einmal gut giessen! 

Die Schicht aus organischem Material verhindert nicht nur die Verdunstung, sondern hält den Boden kühl und füttert die Bodenlebewesen. Ausserdem hält ein humoser Boden, der so entsteht, mehr Wasser und bindet CO2

Der Giessplan

Entscheidet man sich für eine Sommerkultur, sollte rechtzeitig ein Giessplan aufgestellt werden: Jede Woche sind ein, zwei Familien zuständig, die mindestens zweimal den Garten besuchen, nach dem Rechten schauen und falls notwendig giessen. Bei einem gemeinsamen Treffen der Familien vor Ferienanfang zeigen die Kinder den Erwachsenen, wo alles ist und wie gegossen werden soll. Die eventuell anfallende Ernte ist eine gern gesehene Belohnung für fleissige Helfer.

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Automatische Bewässerung

Tropfbewässerung mit einem Computer lohnt sich bei grösseren Beeten und sollte fachmännisch installiert und programmiert werden. Eine regelmässige Kontrolle ist hier sinnvoll, weil es schon mal vorkommen kann, dass Tropf-Tapes angekaut werden. Dann ist der Wasserspareffekt schnell hin! Bei Gartenarbeiten muss ausserdem penibel darauf geachtet werden, dass die Leitungen nicht beschädigt werden.

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