E D I T O R I A L Liebe Leserin, lieber Leser Liebe Leserin, lieber Leser Das kann nicht sein, dachte ich, als ich beim Erstellen dieser Ausgabe von «Bioterra» Folgendes auf unserer Beratungsseite las: «Wir fanden bei der Übernahme unserer Gartenparzelle zwei Dutzend chemische Pflanzenschutzmittel im Häuschen.» Stellen Sie sich das bildlich vor: 24 Produkte mit Pestiziden im Gestell. Urs Streuli, unseren Gartenberater, «tschuderet» das. Und ich bin mir sicher, Sie auch. So zu gärtnern, ist eigentlich nur aus Unkenntnis der Zusammenhänge von Bodenorga- nismen und Bodenfruchtbarkeit und des Zusammenspiels von einer vielfältigen Flora und Fauna möglich. Das stete Beobachten, Entdecken und Lernen im eigenen Garten ist doch etwas Schönes. Auch wenn wir uns ab und zu ordentlich ärgern, wie über gefrässige Schnecken oder über nasskaltes Wetter, das den Gurken nicht bekommt. Doch nun, an Sommertagen, lässt es sich wunderbar sein im Garten. Mit Musse können wir nachschauen, ob die Metamorphose der Raupe zum Schwalbenschwanz schon voll- zogen ist, oder wir fragen uns, weshalb einige Tomaten, trotz guter Pflege, erkrankt sind. Auch im Blumengarten sind wir gefordert: Womöglich – nach sturen Ver- suchen – endlich einsichtig zu sein, wie sinnlos es ist, die Kartäuser-Nelke im feuchten, humosen Gartenboden anzusiedeln. Im Gegensatz dazu gedeihen Phlox, Kerzen-Knöterich und Blutweiderich prächtig. Das Kennenlernen des eigenen Gartens mit immer wieder neuen Pflanzenschätzen dauert ein Leben lang. Freude, Herausforderungen, Neugier und Träume versiegen nie, und am Ende eines Gartenlebens bleibt Dankbarkeit, aber auch die Erkenntnis, dass ein einziges Leben für alle gärtnerischen Abenteuer nicht ausreicht. Meine besten Wünsche für Ihren Gartensommer. Ganz herzlich Doris Guarisco Chefredaktorin «Bioterra» I M T E A M SANDRA WEBER Wir gratulieren Sandra Weber zu ihrem zweiten Sohn Yari und freuen uns, dass sie nach der Babypause wieder für uns schreibt. Lesen Sie ihre Titelgeschichte über das Zierpflanzenprojekt von Pro Specie Rara in der Elfenau in Bern. MARIANNA SERENA Leider müssen wir uns von Marianna Serena, Autorin vieler wertvoller Beiträge, verabschieden. Sie übernimmt die Geschäftsführung der Gartenbauschule Hünibach. Wir wünschen ihr für ihr neues Engagement gutes Gelingen! JUDITH WYDER Verhelfen wir Grossmutters Gläsern zu einem zweiten Frühling, schreibt Judith Wyder in unserem Beitrag zum Sommerthema Einmachen. Sie persönlich schätzt eine selbst gemachte Gemüsebouillon über alles. T I T E L B I L D : S P I N N E N B L U M E , F O T O : B E N E D I K T D I T T L I B I O T E R R A 5 / 2 0 1 6 3