W I L D O B S T WILDOBSTSTRÄUCHER EIGNEN SICH FÜR SICHTSCHUTZ- HECKEN IM NATURNAHEN GARTEN. Für den frischen Halbschatten ideal: Wildpflaume. haben weitere Vorteile, etwa dass sie robuster sind, weniger Dornen tragen oder ihre Früchte alle gleichzeitig reifen. Von manchen wurden gar Säulensorten entwickelt, extra für klei- ne Gärten und Terrassen. NASCH- UND JAHRESZEITENHECKEN Anders als in der Schweiz, wo sich der kommerzielle Anbau von Wildobst noch nie lohnte, weil die Ernte schlicht zu teu- er und aufwändig ist, wird es in Osteuropa seit vielen Jahren nicht nur angebaut, etwa für die Verarbeitung zu Saft, Mar- melade und Likör oder zur Farbstoffgewinnung, sondern auch gezüchtet. Unter anderem, weil Wildobst ans Klima gewöhnt ist und – wichtig für finanzschwache Regionen – kaum Dünger und Pestizide benötigt. Dass Wildobst derzeit einen Boom erlebt, hat nicht nur damit zu tun, dass es Abwechslung auf den Teller bringt. «Es sind auch ideale Sträucher für Sichtschutzhecken im natur- nahen Garten, weil es Arten und Sorten in allen Grössen und für jeden Standort gibt», erklärt Beco. Punkto Attraktivität können sie es ohne Weiteres mit exotischen Ziersträuchern aufnehmen: Kornelkirsche, Weiss- und Schwarzdorn, Schein- quitte, Holunder und Wildrosen schmücken sich im Frühjahr mit zauberhaften Blüten, während Felsenbirnen, Aronia und Vogelbeeren mit einer schönen Herbstfärbung aufwarten. WILDOBSTSTRÄUCHER Pflege und Anbau Wurzelnackte Sträucher werden im Winterhalbjahr in frostfreien Boden gesetzt. Containerpflanzen kann man das ganze Jahr durch pflanzen. Geben Sie bei der Pflan- zung etwas Reifekompost und Hornspäne zu. Im ersten Jahr gut wässern. Die meisten Wildfruchtarten benötigen, am richtigen Standort gepflanzt, kaum Pflege, verdanken gelegentliche Düngergaben in Form von Hühnermist, Kompost oder organischem Flüssigdünger aber mit rei- cherer Ernte. Gute Kombinationen für Hecken am etwas frischen Halbschatten sind Säulenapfel, Holunder, Hasel, Johan- nisbeeren, Himbeeren, Wildpflaume und Maibeere. In sonnigen Gärten mit eher trockeneren, durchlässigen Böden vertragen sich Kornelkirsche, Felsenbirne, Schein- quitte, Wacholder und Weissdorn. Hecken können mit Frühlingsblühern, aber auch Kräu- tern oder Walderdbeeren unterpflanzt werden. Krankhei- ten und Schädlinge können gelegentlich auch bei Wildobst auftreten. Pavel Beco verwendet zur Bekämp- fung Effektive Mikroorganismen EM, die auch vorbeu- gend zur Pflanzenstärkung eingesetzt werden können. In erster Linie setzt er aber auf robuste und krankheits- resistente Sorten. 18 B I O T E R R A 6 / 2 0 1 6 F O T O S : B E N E D I K T D I T T L I F O T O S : B E N E D I K T D I T T L I