Die Agrarwissenschaftlerin und Gartenjournalistin Eveline Dudda informiert sich laufend über neue Methoden zum Schutz und zur Stärkung der Pflanzen und experimentiert in ihrem eigenen Garten. Das sind ihre Tipps.
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BRENNNESSELJAUCHE
Im Frühsommer Brennnesseln ernten und in ein Gefäss geben, mit Wasser auffüllen und abdecken. Am besten an einem schattigen Ort. Sobald die Brühe nicht mehr schäumt, kann sie durch ein Sieb abgeseiht werden. Ich bewahre sie in einem geschlossenen Kanister im Keller auf, damit ich sie rund ums Jahr jederzeit griffbereit habe.
Vor allem im Frühjahr findet sie bei mir Verwendung. Im Verhältnis 1:10 bis 1:100 ins Giesswasser geben. Jungpflanzen von Starkzehrern bekommen bei mir Kompost und eine Ladung Brennnesseljauche. Danach nicht mehr, da ich sonst bei Kabis zum Beispiel Kohlweisslinge anlocke. Tomaten gebe ich dreimal Jauche, in ganz kleinen Mengen, Schnittblumen selten, da sie sonst leicht instabil werden.
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UNKRAUTJAUCHE
Gejätete Quecken, Giersch und Disteln können nicht direkt auf den Kompost. Als Nährstoffräuber sind sie jedoch extrem reich an Nährstoffen. Ich verjauche sie, unter Zugabe von Wasser. Die Pflanzenreste müssen vollständig bedeckt sein, so lange, bis sich das Blatt auflöst und schmierig wird. Wie Brennnesseljauche verwenden.
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GRAS-SILAGE
Das frische Mähgut in eine Kunststofftonne füllen, ohne Zugabe von Wasser. Mein Mann oder ich steigen dann hinein und stampfen das Gras wie Sauerkraut. Danach verschliesst man die Tonne mit einem Deckel und lässt das Gras vier bis sechs Wochen vergären. Die Halme sind danach aufgeschlossen, porös, da Milchsäurebakterien gebildet werden. Die Menge an Nährstoffen, die dadurch zur Verfügung gestellt wird, ist erstaunlich. Wer keine Wiese hat, vielleicht nur einen kleinen Garten oder Balkon, kann auch unpasteurisierten Sauerkrautsaft oder Brottrunk als Bodenaktivator verwenden. Bringt man eine Mulchschicht aus Rasenschnitt oder Laub aus und übergiesst sie mit dem Trunk, hat das einen ähnlichen Effekt.
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Spurenelemente
Silicium ist in Brennnesseljauche, Ackerschachtelhalm und Urgesteinsmehl enthalten. In mit Wasser verdünnter Form – im Verhältnis 1:10 bis 1:100 – können Pflanzen zum Schutz bei bewölktem Himmel besprüht oder begossen werden. Das macht sie gegen Hagelschäden widerstandsfähiger. Ich verwende statt Gesteinsmehl, das einen grauen Belag auf den Pflanzen hinterlässt, lieber Meeresalgen in flüssiger Form.
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Homöopathie
Gleiches mit Gleichem zu heilen, ist der Grundsatz der Homoöpathie. Bei Läusen habe ich einmal einen Versuch mit Cimicifuga-Globuli gemacht. Nach zwei Wochen verschwanden sie, auch an den Sträuchern, die ich nicht behandelt hatte. Sichtbaren Erfolg habe ich mit Werren (Maulwurfsgrillen) gemacht, die im Garten zu grossen Ernteausfällen geführt hatten, da sie die Pflanzen in ihre Gänge gezerrt und gefressen haben. Eine Apothekerin stellte mir Globuli aus einer Werre her. Unverdünnt goss ich das Mittel in die Gänge und habe seither Ruhe.
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