Zwei Bildungseinrichtungen im Kanton Bern haben für ein Projekt zusammengearbeitet, um Lernenden Einblicke in die Praxis zu gewähren; Eine vorher/nachher-Geschichte aus der September/Oktober-Ausgabe 2023 des Magazins «Bioterra».
Text: Carmen Hocker
Bilder: Benedikt Dittli, zvg
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Ausgangslage
Verantwortliche der Berner Fachhochschule BFH hatten 2020 die Gartenbauschule Hünibach – das Bildungs- und Kompetenzzentrum für natürliche Gärten – beauftragt, einen Teil des Areals naturnah zu gestalten. Die Idee: Lernende im 3. Lehrjahr sollten ein Projekt planen und realisieren. Vor Ort erfuhren sie von den Wünschen und Bedürfnissen der Auftraggeber.
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Das Projekt
Aus den Skizzen von drei Lernenden wurde der Entwurf von Elia Alexandrovic ausgewählt. Die geschwungenen Wege und organischen Formen der Sitzplätze entsprachen den Vorstellungen der Auftraggeber. Sie hatten sich gewünscht, dass dieser Gartenbereich in mehrere Räume eingeteilt wird, um Rückzugsmöglichkeiten für Besprechungen und Pausen zu schaffen. Zur Förderung der Biodiversität sollte die Bepflanzung vielfältiger werden, mit einheimischen Wildstauden sowie essbaren Pflanzen wie Beerensträuchern und Obst.
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Begegnungen im Grünen
Rund 330 m2 gross war die zu gestaltende Fläche. Um optisch Ruhe ins Bild zu bringen, wurden alle Wege und Plätze mit einem einheitlichen Mergelbelag gestaltet und die Betonschnittplatten entfernt. Seither können die Mitarbeiter*innen zwischen drei verschiedenen Sitzplätzen wählen: zwei lichtschattigen unter Bäumen und einer gedeckten Lounge- Ecke unter einem ehemaligen Velo-Unterstand. Zur Aufwertung des Aussenraums trugen auch neue Gartenmöbel bei.
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Pragmatischer Ansatz
Im Vordergrund standen Lösungen, die mit den Gegebenheiten vor Ort leicht umzusetzen sind. So wird ein Sitzplatz von einer blühenden Wiese mit Margeriten gerahmt (Bild). Zudem wurden alte Bäume wie der Pflaumenund der Kirschbaum in die Planung mit einbezogen. Als platzsparender Sichtschutz wurde ein Obstspalier gesetzt, eine graue Backsteinmauer verschwindet jetzt hinter einer Wildgehölzhecke, und im hinteren Bereich entstand der Naschgarten mit Beerengerüsten.
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Blütezeit verlängern
Im Blumenbeet mit einheimischen Wildstauden verlängern einjährige Blumen die Blütezeit. Ringel- und Kornblume sowie Schmuckkörbchen versamen sich zudem bereitwillig, sodass sie von Jahr zu Jahr wieder erscheinen. In einer Naschecke können die Mitarbeiter*innen Himbeeren, Johannis-, Josta- und Stachelbeeren pflücken und sich an den Früchten der Spalier-Apfel- und -Birnbäume bedienen.
Zu Bioterra gehören schweizweit über 70 zertifizierte Naturgarten-Fachbetriebe, die Sie dabei unterstützen, einen Natur- bzw. Biogarten anzulegen und zu unterhalten. Unsere Betriebe sind darauf spezialisiert, Mosaike aus verschiedenen Lebensräumen zu schaffen, in denen sich Mensch, Tier und Pflanze gleichermassen zu Hause fühlen.
Beim hier porträtierte Areal erstellten die Lernenden der Gartenbauschule Hünibach aufbauend auf dem Wissen der schulischen Planungstage Entwürfe und Pflanzvorschläge. Berufsbildner Christian Rohrbach, Co-Bereichsleitung Garten- und Landschaftsbau, teilte dann die Arbeiten so auf, dass immer mehrere Lernende vor Ort waren, auch solche im 1. Lehrjahr. Zur Website der Gartenbauschule Hünibach.
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